Neue Staffel, neuer Modus – gleich viel Herz

Ich freue mich riesig, endlich in die neue Staffel zu starten. Denn das bedeutet für mich persönlich den Aufbruch in eine neue Zeit. Eine kurze Chronik:

Nach Corona kann es nur besser werden?

Das vergangene Jahr war wahrlich kein einfaches. Nach dem vielen Hin und Her bis Ostern (hier findet ihr die gesammelten Newsletter dazu) musste sich Katha im Mai einer großen Operation unterziehen. Anschließend war sie für mehrere Monate ans Bett und Sofa gefesselt. Für mich folgten drei Monate Pflege, mehr oder weniger alleiniges Erziehen, Familienlogistik, Haushalt und Arbeit – in den wenigen verbleibenden Stunden des Tages. In dieser Zeit lag viel schönes dabei brach.

Im September, nachdem Katha weitgehend wiederhergestellt war, machte sich in mir eine große Erschöpfung breit. Den ganzen Sommer über hatte ich auf den Tag hingearbeitet, an dem alles wieder so sein würde wie zuvor. Doch als dieser Tag kam, war ich erschöpft. Meine Kräfte hatten genau bis hierhin gereicht. Ich fühlte mich, als hätte ich die Ziellinie eines Marathons erreicht – hinsetzen – nicht mehr bewegen.

Auch wenn das jetzt nach einem Burnout klingen mag, war es das nicht. Ich war einfach nur erschöpft und froh um etwas Zeit zur Erholung.

Mit einem Freund bin ich dann fünf Tage lang durch die Schweiz von Kletterfels zu Kletterfels geradelt. Wir haben in Hängematten am Wandfuß übernachtet und sind nach einer Kletterrunde am Morgen stets weiter zum nächsten Fels gefahren. Was nach körperlicher Anstrengung klingt, war pure Erholung für Geist und Seele.

Das Difficult Second Album Syndrome

Zur September-Erschöpfung kam jedoch noch etwas anderes hinzu:
Viele Jahre habe ich mich gefragt, wie es Musikern so schwerfallen kann, nach einem erfolgreichen ersten Album ein zweites zu schreiben. Es könne ja nicht so kompliziert sein, neue Musik zu produzieren, die genauso “echt” klingt, ohne aber eine Kopie des ersten Albums zu sein. Tatsächlich gibt es laut Rolling Stone Magazine so etwas wie das Difficult Second Album Syndrome.

Jetzt weiß ich, was damit gemeint ist. Auch wenn sich meine Gedanken um die dritte und nicht um die zweite Staffel gedreht haben, habe ich mich nach dem Abschluss der Reisestaffel gefragt, was nun kommen kann. Einfach wieder zurück zum Interviewformat kam nicht infrage. Das war mir inzwischen zu viel Blabla und zu wenig Storytelling. Noch eine Reise zu machen, kam mir zu redundant vor. Was also tun?

Goldgräberstimmung am Mikrofon

Mit der Nominierung zum Audiopreis des Landes NRW im September kam die Kraft und vor allem die Motivation zurück. Plötzlich fand ich mich an zahlreichen Abenden in meinem Arbeitszimmer wieder, aber nicht arbeitend, sondern spielend. Ich habe ausprobiert, wie man Musik für gesprochenen Text schreiben kann, habe gelernt, mit einem MIDI-Keyboard hunderte von Instrumenten zu imitieren. Dabei habe ich mich stets mit meinem Freund und Kollegen Felix ausgetauscht, der schon seit vielen Jahren Musik schreibt und aufnimmt.

Parallel dazu habe ich mich an die Aufnahmen der Interviews aus dem Frühjahr gewagt und das Skript für eine potenzielle erste Folge geschrieben. Und für eine zweite. Und an der Geschichte für eine dritte gearbeitet. Mal eine Zeile hier, mal ein Absatz dort. Dann noch schnell ein Riff mit der Gitarre eingespielt, bevor das Klavierstück von Felix hereinflog.

Vieles davon hat mich an meine Studienzeit erinnert: Eine Suche nach etwas – sehr unkonzentriert, alles verhackstückelt, unheimlich schaffensreich, auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig.

Das Überwinden der langen Schaffensblockade war immens wichtig für das neue Format. In meinen Augen ist in den vergangenen Wochen das Beste aus vielen Welten zusammengekommen. Ich habe versucht, Interview, Reportage, Storytelling und Musik so zu vereinen, dass sie zusammengenommen zu einem Film für die Ohren werden.

Nun geht es endlich weiter…

Ein Angebot, das ihr nicht ablehnen könnt

Als Dank für eure Treue und vielmehr noch, damit ihr euch nach meinen eher vagen Erklärungsversuchen selbst ein Bild vom neuen “Album” machen könnt, erhaltet ihr mit diesem Link Zugriff auf eine Vorabversion der ersten Folge der neuen Staffel.

Erste Folge von viel schönes dabei Staffel 3 anhören

Ab dem 27.11. gibt es diese Folge dann auch endlich im regulären Stream oder im Mitglieder-RSS-Feed zu hören.

Toll wäre es, wenn ihr mir Rückmeldung gebt, wie ihr die neue Folge und das neue Format empfindet. Noch toller wäre es, wenn ich diese Rückmeldung für die Bewerbung der Staffel in den sozialen Medien nutzen könnte – selbstverständlich auch anonym.

Als Dankeschön für eure Rückmeldung erhält jede:r Unterstützer:in eine zusätzliche Gastmitgliedschaft für eine Freundin oder einen Freund geschenkt. Diese wird dann einfach eurem Paket hinzugefügt und gilt solange, wie ihr selbst Mitglied seid!

Viel Spaß beim Hören und vielen Dank für eure Treue!

Bastian

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